Seit einigen Wochen steht hier nun das Pure One Maxi. Ein Digital Radio, das auf Wunsch auch mobil eingesetzt werden kann. Für mich selbst war die Konfrontation mit dem Medium fast ein kleiner Kulturschock. Radio – das ist etwas, was der Opa in der Küche laufen lässt. Aber doch nichts für mich – oder? Seit dem Review meiner Kollegin läuft die Musik auf und ab, die jugendlichen Moderatoren von DasDing oder BigFM moderieren durch den Alltag. Dieses altmodische Ding namens Radio ist auf Dauer nichts für mich, oder?
Medium gegen neugierige Nachbarn
Radio – meine Berühungspunkte kann ich denke ich an einer Hand abzählen. Da wäre das Küchenradio meiner Kindheit, dass irgendwann gegen den Fernseher meiner Jugend getauscht wurde. Noch heute spielt allerdings das gefühlt auf Schlage geeichte Radio meiner Verwandtschaft. Viel zu laut, da man sich früher damit vor lauschenden Nachbarn geschützt hat,wird ein deutscher Hit aus längst vergangener Zeit hoch und runter gespielt. Dann wäre da noch das Autoradio der Eltern, welches aber meist mit CD’s überlagert wurde. Hier war Radio eher nervig, wenn der aktuelle TKKG Fall schon wieder durch Verkehrsmeldungen unterbrochen wurde. Ich selbst hab nie aktiv eins besessen. Klar, viele Smartphones haben ein FM-Radio an Bord und auch das Dusch-Radio kann FM-Radio empfangen. Leider rauscht der Empfang mehr als ich es ertragen kann, weswegen die SD-Karte im Inneren für Musik sorgt. Radio war immer mehr das Ding der anderen Leute.
2000-er Teenie mit einer VHS-Kassette
Nun habe ich mir zusammen mit Sarah aber das Pure One Maxi angeschaut (hier gehts zum Review). Das Gerät kommt weder mit Bluetooth noch einer anderen Verbindung daher, um es fernzubedienen. Und genau deswegen fühlte ich mich teilweise wie jemand, der das erste Mal in seinem Leben mit einem Radio zu tun hat. Spielt mal ein Lied, dass ich gerne skippen würde, drücke ich noch heute die Forward-Taste auf dem MacBook, welches mir augenblicklich das nächste Lied in der Spotify Playlist spielt. Der nächste Schritt ist dann logischerweise, Spotify wieder zu pausieren und das Lied auszustehen – den Sender wechsele ich relativ selten bis nie.
Jeden Tag ein neuer Ohrwurm
Umso öfter zücke ich allerdings mein Smartphone und shazame mir einen Song, der gut ins Ohr geht. In der Regel passiert dies ein bis zwei Mal pro Tag und so hat sich meine Musiksammlung in den Wochen mit dem Pure Maxi deutlich erweitert. Auch einen weiteren positiven Faktor möchte ich nicht außen vorlassen: Durch die Moderation durch den Tag erhält man im Home Office eindeutig ein paar Strukturen und verbummelt weniger oft die Zeit. Radio ist also nicht zwangsläufig ein Relikt aus vergangenen Tagen – man muss nur die passende Hardware sowie einen Musiksender finden – schon steht dem Radiogenuss nichts mehr im Wege.
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