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Review: Trine 3 – Artifacts of Power

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Trine ist ein bezauberndes Jump ’n‘ Run Spiel, dessen dritter Teil noch für kurze Zeit sowohl im PS4 Store als auch für den PC stark reduziert gekauft werden kann. Ob ihr jetzt zuschlagen solltet, erfahrt ihr nach dem Break.

Die Story

Der heldenhafter Ritter Pontius mit merkwürdiger Prioritätensetzung, die diebische Bogenschützin Zoya und der Magier Amadeus mit Talent für geometrische Figuren und einer unerfüllten Leidenschaft für Feuerbälle finden schicksalhaft zusammen und werden von dem Trine, einem magischen Artefakt, verbunden. Im ersten Teil der Serie müssen die Helden das zerfallende Königreich vor einer Untoten-Armee retten. In Teil zwei bringt der Trine die drei Helden wieder zusammen, um den Konflikt der zwei Hexenschwestern Isabel und Rosabel zu lösen. Die böse Schwester Isabel verfügt über Magie, welche das Königreich erneut in Verdammnis stürzt. Nachdem die Helden die gute Schwester Rosabel befreit haben und Isabel ihre Magier nicht mehr wirken kann, erholt sich das Königreich ein weiteres Mal und blüht in all ihrer Pracht auf. Nun ruft der Trine die Helden ein drittes Mal zusammen, doch der Trine zerbrach und ein böser Zauberer, der sein Herz absichtlich verschloss, will nun die Welt ins Unheil stürzen. Die Helden begeben sich in ihrem dritten Abenteuer auf die Suche nach den Teilen des Trine, um diesen wieder zusammenzusetzen. Das Spiel endet vergleichsweise abrupt, als sie den zweiten von drei Teilen fanden, ohne dass sie den Zauberer je besiegen. Ein viertel Teil ist bisweilen nicht angekündigt.

Die Grafik

Malerisch und bis ins Detail wunderschön ist die märchenhafte Fantasy-Welt. Insbesondere die Lichtverhältnisse bestechen durch ihre Farben und machen Trine zu etwas Besonderem. Dabei steht die Grafik den ersten beiden Teilen in Nichts nach. Wir haben Trine 3 auf der PS4 getestet und das Spiel war von Anfang bis Ende ohne Bugs und Ruckler zu spielen. Neu ist, dass Trine zum ersten Mal die vollen drei Dimensionen ausschöpft und auch in die Tiefe spielbar ist. Das macht ein paar geschickt geführte Kamerafahrten zu einem wahren Augenschmaus.

Zaubererakademie Amadeus im Urlaub Gefangen in einem Buch Alle Elemente vertreten Ein unangenehmer Zeitgenosse

Die Spielmechanik

Wie in den vergangenen Teilen können Spieler zwischen den Charakteren jederzeit wechseln, um so in den Puzzlen die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere optimal zu nutzen. Allerdings sind die eigentlich sehr guten Fähigkeiten der Helden beim Import in den dritten Teil auf der Strecke geblieben. Konnte Amadeus beispielsweise Planken, Pyramiden und Würfel in Mehrzahl und unterschiedlicher Größe erschaffen, beschränkt sich seine Zauberei im dritten Teil auf gerade Mal einen Würfel mit fester Größe. Zoya kann nun einige Gegenstände mit ihrem Enterhaken zusammenbinden, dafür ist ihr Bogen weitestgehend nutzlos, weil es nur einen Schwierigkeitsgrad gibt und dieser extrem einfach ist, sodass die Gegner mit Pontius schlichtweg niedergemetzelt werden können, ohne dass man sich um Taktik oder Lebenspunkte kümmern muss. Pontius kann sein Schild dafür auch zum Schwimmen und Gleiten nutzen.

Pontius schwimmt mit Schild... ...und gleitet auch damit! Die Kämpfe sind eintönig und leicht Der Endgegner ist die einzige Herausforderung des Spiels

Gerade im Vergleich zu den Vorgängern ist das ein großer Abstrich, da dort auch mit Mana- und Lebenstränken gearbeitet wurde. Während es in den ersten beiden Teilen wichtig war, zwischen den Charakteren zu wechseln und ihre Fähigkeiten gut getimt zu koordinieren, ist dies hier kaum bis garnicht mehr nötig. Sollte man doch versehentlich sterben, wird man sofort wiederbelebt. Dass alle drei Helden sterben, passiert höchstens im Endkampf des Spiels. An jeder Ecke gibt es einen Checkpoint, was aber praktisch ist, wenn man im Nachhinein noch alle „Trineangles“ (die einzigen Sammelobjekte im Spiel) sammeln will. Eine bestimmte Mindestanzahl an Trineangles wird auch zum Spielen des nächsten Levels benötigt. Leider sind diese aber kaum oder sehr offensichtlich versteckt, sodass wir fast im ersten Durchlauf alle Sammelobjekte gefunden haben. Wieviele Trinangles benötigt werden, ist auf der Weltkarte ersichtlich. Dort kann man dann auch nach dem Spielabschluss in die gespielten Kapitel zurückgehen. Neben den Unterkapiteln wird gezeigt, wo noch Sammelobjekte übersehen wurden.

Checkpoints an jeder Ecke 1000 Trineangles gibt es zu sammeln Die Weltkarte Kapitelauswahl und Übersicht

Hervorzuheben ist auch dieses Mal der Multiplayer-Modus, der gut funktioniert. Dabei können dann zwei oder drei Spieler die Charaktere übernehmen. Wenn man zu zweit spielt, kann jeder Spieler auf den jeweils gerade freien Charakter wechseln; zwei Mal denselben Charakter spielen, geht nicht. Leider gilt für den Multiplayer dasselbe, wie bereits für den Singleplayer: Kooperation ist eigentlich nicht mehr nötig.

Der Spielspaß

Gemessen an den ersten beiden Teilen ist Trine 3 eine Enttäuschung. Während die ersten beiden Teile mit Sicherheit das Genre Puzzle/Jump ’n‘ Run verdienten, fällt hier das Puzzle eindeutig unter den Tisch. Die Rätsel, wenn man sie überhaupt so nennen will, sind viel zu einfach und können ohne Nachdenken schnell gelöst werden. Auch die Spielzeit ist sehr kurz: selbst wenn man alle optionalen Level spielt und alle „Trineangles“ einsammelt. Es gibt insgesamt 8 Hauptkapitel (wobei die ersten drei jeweils nur von einem Charakter gespielt werden können und als Einführung dienen) und zehn Nebenkapitel, die mit der Story nichts zu tun haben und so etwas wie Herausforderungen sind. Wir haben nur etwas mehr als 4 Stunden für die Platin-Trophäe gebraucht, die man erhält, sobald das Spiel durchgespielt, alle Herausforderung geschafft und alle 1000 Trineangles gesammelt wurden. Lässt man aber den Vergleich mit den Vorgängern außen vor und betrachtet das Spiel für sich, ist Trine ein sehr schönes Spiel (vor allem schön anzusehen), das kurzweilig viel Spaß macht und bei dem man sich gut entspannen und aufgrund des guten Erzählers und der lustigen Kommentare sogar ab und zu ins Schmunzeln kommt.

Die Helden vereint Der herzlose Zauberer

Das Fazit

Eine flaue Story, kaum nennenswerte Rätsel und abgespeckte Fähigkeiten bei wunderschönen Landschaften, magischer Musik und kurzweiligen Jump ’n‘ Run Spielspaß. Den Vollpreis von über 20 Euro ist das Spiel nicht wert. Alle Liebhaber der ersten beiden Teile sollten aber bei den aktuellen Angeboten zuschlagen. Für die PS4 ist das Spiel im Store bei den digitalen Rabatten für unter 9€ und unter 5€ mit PS+ (Angebot gilt noch bis 16.6.2016) zu haben. Für den PC ist man bei Steam und GOG mit 5,49€ dabei. Im Moment sind sowohl für die Playstation als auch für den PC Trine Bundles im Angebot, da gibt es dann die ersten beiden Teile für ein paar Euro dazu. Es steht noch in den Sternen, ob es einen weiteren Teil gibt, da die Entwickler sich offenkundig bei der Kostenkalkulation des dritten Teils sehr vertan haben.

Der Beitrag Review: Trine 3 – Artifacts of Power erschien zuerst auf Nerdbench.


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