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Im Test: OYO 360 Grad Kamera (Elephone Cam 360)

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Für ein spontanes Projekt brauchte ich günstig eine 360° Kamera. Hierfür hab ich mir die Oyo 360 Grad Kamera schicken lassen. Jene ist baugleich mit der Elephone Cam 360 und somit dürften die Ergebnisse für beide gelten.

Mit Stativ im Lieferumfang

Geliefert wurde die Kamera in einem Plastiksäckchen, welches aber schnell aufgeschnitten und entsorgt ist. Im Inneren befindet sich die 360 Grad Kamera im typischen Blister. Dazu gibt es ein Stativ, zwei Halterungen (eine davon fürs Fahrrad, die andere für einen Helm) sowie ein 3M-Kleber und ein MicroUSB-Kabel sowie eine Nadel für den Reset-Knopf. Dank dem Stativ hat man direkt alles, um mit der 360° Kamera zu starten.

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Mit 2x 4 Megapixel in die Virtuelle Realität

Die 360° Kamera nimmt Videos in Full HD auf und kommt dabei auf 30 fps. Auf beiden Seiten der Kamera befindet sich ein Omnivision OV4689 Kamera-Sensor. Beide Linsen bestehen aus einem 5fachen Glas-System, welches die Linsen besonders gegen äußere Einflüsse schützen soll. Der lichtstarke Sensor kommt mit einer f/2.0 Blende daher. Die Kamera auf der Front sowie auf der Rückseite kommen mit einem Weitwinkel von 220° daher. Für die Verarbeitung zeigt sich ein Sunplus 6350M Chip verantwortlich. Zusammen will man so auf 8 Megapixel kommen. Die Kamera nimmt zwei Videos gleichzeitig auf. Für ein 360° Video werden beide Aufnahmen verbunden. Fotos werden mit 4 Megapixel aufgenommen.

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Auf der Oberseite befindet sich das Display. Mit Hilfe von jenem kann der Nutzer sich einen Überblick über den aktuellen Akkustand verschaffen oder die Restzeit der SD-Karte überprüfen. Hier befinden sich drei Buttons: einmal der Power, Wifi und Rec-Button. An jedem befindet sich eine Status-LED.

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Mit Strom wird die Kamera von einem 1.500 mAh Akku versorgt. Diese soll für eine Stunde Betrieb sorgen, was angesichts der zwei Kameras kein schlechter Wert ist. Sollte der Akku doch mal leer sein, wird die Kamera via MicroUSB aufgeladen. Aufgenommen werden Videos auf eine MicroSD Karte. Laut Hersteller sind 32 GB Karten problemlos kompatibel. Über WiFi kann der Nutzer sich eine Bildvorschau anzeigen lassen. Die App ist für iOS und Android verfügbar. Auf dem Boden der Cam befindet sich ein Einlassung für 1/4 Stativ Schrauben. Insgesamt bringt die Kamera 104 Gramm auf die Waage.

Schnell verbunden

Für die Verbindung zwischen der 360° Kamera und dem Smartphone nutze ich die Elecam App, die kostenlos im App Store verfügbar ist. Am Anfang gibt es ein kleines Tutorial, wie man die Kamera mit dem iPhone verbindet. Die Verbindung ist schnell hergestellt. Die App ist auch mit der Syvr 360 kompatibel, deren App 1:1 identisch aussieht. Besonders viele Einstellungen für Bild und Video gibt es nicht: außer der Standard Full-HD-Aufnahmen bei Videos und genau einem Foto-Modus lässt sich nichts weiter einstellen. Einzig der Weißabgleich lässt sich vom Nutzer verändern.

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Mit Wärme-Entwicklung

Um die Kamera einzuschalten, wird der Power-Button auf der Oberseite etwas länger gedrückt. Im Anschluss steht die Kamera bereit. Der Power-Button dient nun als Mode Button, allerdings lässt sich über einen längeren Druck die Cam auch wieder ausschalten. Der WLAN Button dient auch als Settings-Button: drückt man jenen länger, gelangt man in die Settings. Allerdings lassen sich eventuelle Einstellung deutlich besser über die App einstellen. Die WiFi Verbindung, welche ebenso über einen Button auf der Oberseite ein und wieder ausgeschaltet werden kann, bleibt stabil im Test. Ich bin dazu übergegangen, die Kamera zunächst einzuschalten, das Bild am Smartphone zu überprüfen und WiFi im nächsten Schritt wieder auszuschalten. Benutzt man die Cam wirklich 50 Minuten am Stück und hat dabei auch noch WiFi eingeschaltet, wird die Kamera warm. Sie lässt sich zwar weiterhin benutzen, aber hier darf der Hersteller gerne etwas am Energie- und Hitzemanagment feilen.

Der Akku der Cam ist nicht austauschbar. Das heißt: wenn ihr 60 Minuten durchgehend aufgenommen habt, muss die Kamera zurück ans Ladegerät. Wahlweise kann man natürlich auch eine Powerbank anschließen, hiermit ist die Cam allerdings nicht mehr so portabel. Ist die SD-Karte einmal voll, kann jene einfach gegen eine neue ausgetauscht werden. Über den MicroUSB Port könnt ihr euch den Inhalt der SD-Karte auch mit an den PC angeschlossener Kamera anschauen und ihn bearbeiten.

Das Display lässt sich gut ablesen, egal ob ihr draußen oder drinnen seid. Erfreulicherweise gibt es eine Hintergrundbeleuchtung, mit der die Kamera auch in der Nacht genutzt werden kann.

Verschiedene Wege führen ans Ziel

Elephone bietet im Forum ein Tool für die Videoverarbeitung an. Leider lässt sich hier das Video nicht schneiden, sondern nur konvertieren. Auf Chinamobiles gab man mir den Link zum Symax 360 Video Player. Mit jenem kann man Videos nicht nur anschauen, sondern auch editieren. Bisher ist es zwar nur möglich, das Video zu kürzen – aber das ist schon mal ein Anfang. Sound und Effekte sollten in meinen Augen die nächste Stufe sein. Nach dem Upload verarbeitet YouTube den File und etwa einen Stunde später kann man sich im Video herum navigieren. Am besten schaut man sich das Ergebnis natürlich mit einer VR-Brille an.

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Keine Transportmöglichkeit

Das Erste was mir passiert ist, als ich die Elecam auspackte: sie fiel aus der Verpackung. Zum Glück nicht zu sehr auf die Linse. Der Transport gestaltet sich aber als schwierig: Elephone liefert kein Case mit, dass beide Kamera-Seiten schützt. GoPro Zubehör passt hier nicht. Wer die 360 Grad Kamera also schützen will, braucht unbedingt einen Plan B – beispielsweise ein paar T-Shirts.

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Wie bereits erwähnt, wird die Kamera recht warm, wenn man sie benutzt. Das geht soweit, dass nach circa 20 Minuten Aufnahme mit WiFi Streifen auf dem Display gebildet werden. Auch wenn der Effekt sich abbaut: gut für die Hardware ist es sicher nicht.

Für Android und iOS

Damit Aufnahmen gelingen, sollte man eine Class 10 SD-Karte einlegen. Im besten Fall formatiert man die SD-Karte in der Kamera, auch wenn man sich die SD-Karte gerade erst gekauft hat. Bei mir kam es zu keinem Kamera-Stop oder fehlgeschlagenem Video im Test. Also: SD-Karte in der Cam formatieren, bevor es losgeht.

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Wie bereits erwähnt ist die App zur Kamera kostenlos im App- und Play Store verfügbar. Android User müssen mindestens Android 4.2 installiert haben, damit die Kamera mit dem Smartphone verbunden werden kann.

Über den GoPro Adapter ist die Kamera mit allen möglichen GoPro Gadgets kompatibel.

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Deutlich günstiger als die Konkurrenz

Aktuell kostet die Cam, in egal welcher Variante, knapp 160 Euro direkt aus Deutschland. Hierbei fallen keine Zoll- und Mehrwertssteuer-Kosten an. Schaut man zur Marken-Konkurrenz, wie beispielsweise Samsung, spart man über 200 Euro beim Kauf der Oyo 360° Kamera. Dafür gibt es kein stylisches Design und auch schlechtere Specs. Allerdings wird es sicherlich eine Gear 2 geben, die mehr kann, deutlich besser ist und viele Vorteile gegenüber der ersten Version bringt. Wer also 360° Filme ausprobieren möchte, ohne unnötig Geld zu verpulvern, ist bei der Oyo bzw. Elecam genau richtig.

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Eine der ersten 360° Kameras

Neue Technik bringt auch immer Verbesserungspotenzial mit sich: die 4 Megapixel-Sensoren auf beiden Seiten gehören sicher nicht zu den modernsten Kamera-Chips. Hier wäre es wünschenswert, wenn man in der nächsten Version ein deutliches Upgrade durchführt und 4K bei 30 Frames per Second ermöglicht. Da die zusammengeschnittenen Videos insgesamt eine Full-HD-Auflösung ergeben, lässt die Qualität auf den ersten Blick zu wünschen übrig. Nebensächlich wird die Qualität natürlich, wenn man coolen Content mit der 360° Kamera erschafft. Hat man also eine gute Idee kann die Qualität zur Nebensache werden und die Zuschauer ganz in der virtuellen Realität verschwinden. Wer neugierig ist auf die neue Technik, kann mit der Oyo 360 Grad Kamera bzw. der Elephone 360° Cam nichts falsch machen. Aktuell ist sie für 157 Euro auf Amazon verfügbar.

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Der Beitrag Im Test: OYO 360 Grad Kamera (Elephone Cam 360) erschien zuerst auf Nerdbench.


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