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Im Test: Coolpad Porto S

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Günstige Smartphones sind in Deutschland nach wie vor sehr beliebt: Kunden möchten möglichst viel Phone für möglichst wenig Geld. Kann diese Rechnung aufgehen? Coolpad versucht es. Ob Das Porto S wirklich #coolforlife ist, erfahrt ihr nach dem Break.

Zum Hands-On mit den Specs des Coolpad Porto S geht es hier

120 Euro für ein Smartphone?

Was braucht man eigentlich um, täglich mit dem Smartphone unterwegs zu sein? Glaubt man dem Datenblatt des Coolpad Porto S reicht dafür ein 1 GHz QuadCore Prozessor. Dazu gibt es 8 GB Rom und 1 GB Ram. Schauen wir mal, ob das in der Praxis ausreicht. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Smartphone selbst noch ein USB Kabel samt Netzteil. Letzteres findet man 2016 eigentlich recht selten in der OVP. Außerdem gibt es noch ein ungewöhnt dickes Bündel Papier dazu, einen Simtray-Remover und ein – nun, sagen wir billiges Headset.

Überraschend guter Screen

Meine Erwartungen an Smartphones im 100 Euro Segment sind nicht besonders groß. Umso erfreulicher, dass das Porto S mit einem wirklich hübschen Display aufwartet Dank knalliger Farben, schönen Kontrasten und guten Blickwinkel macht auch eine ganze Folge Bachelor via Smartphone-Screen Spaß. Gefühlt dürfte das Display Outdoor etwas heller sein, aber mit ein wenig Schatten klappt jede Textnachricht. Die Eingaben klappen ohne Probleme (keine Ghost Touches), das Smartphone tippt nicht von selbst (leider keine Ausrede beim nächsten Drunk-Text) und reagiert präzise in verschiedenen Spielen (noch ist mir kein Minion von der Bahn gefallen).

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Erster Start brutal langsam

Die Beziehung zwischen mir und dem Porto S begann holprig: Gott, braucht dieses Telefon lange für den ersten Start. Glücklicherweise zieht das Smartphone nachfolgend das Tempo etwas an: nach der normalen Installationsroutine meiner Apps läuft das Smartphone angenehm geschmeidig. Hat man viele Apps im Taskmanager und wechselt gerne zwischen diesen her, kann das Porto S schon mal aus der Puste kommen. Nach Luft schnappt es auch bei Simpsons Tapped Out, dass je nach Füllung der Stadt den Prozessor ein Stück zu viel fordert. Wer allerdings nur ein bisschen Social Media und Mails mit dem Porto S machen möchte, ist wahrscheinlich beim Porto S gut aufgehoben. Eine positive Sache hat der schwachbrüstige Prozessor allerdings: in den vergangenen Wochen mit dem Porto S hatte ich nicht einmal das Gefühl, dass das Gerät sonderlich warm wird.

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Erfreulich ausdauernd

Fast ein Stück wichtiger als die Performance ist die Akkulaufzeit. Ich brauche kein Smartphone, das durch den Alltag rennt, aber dem gegen Abend die Puste ausgeht. Das ist zum Glück beim Coolpad nicht der Fall: mit einer Akkuladung komme ich bequem über den Tag. Bevor es dann Abends mit den Mädels Cocktail trinken geht muss das Porto S nicht nachgeladen werden. Im Test entlädt sich das Porto S gleichmäßig, ohne dass der Akkubalken überraschend in die Knie geht. Ist dem Coolpad doch mal der Saft ausgegangen, lässt sich der Akku binnen etwas über 2 Stunden wieder vollständig aufladen.

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Gespräche ohne Probleme

Während Gesprächen mit dem Coolpad Porto S versteht mich mein Gegenüber ohne Probleme. Erfreulicherweise muss ich auch nicht nachfragen, was mein Gesprächspartner gerade sagen wollte. Meine unzähligen WhatsApp Sprachnachrichten laufen beim Gegenüber verständlich über den Speaker und sind nicht zu leise. Für längere Wiedergaben würde ich allerdings eher eine Bluetooth Box nehmen: der Speaker reicht zwar für Hintergrund-Musik bei Spielen, aber länger als 5 Minuten möchte ich kein YouTube Video ohne externe Verstärkung hören.

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Zum Glück gibt es einen mSD-Slot

Zwar verfügt das Porto S über 8 GB internen Speicherplatz, leider belegt das System standardmäßig etwa die Hälfte davon. Installiert man ein paar Apps, bleiben für Fotos, Videos und Sprachnachrichten gerade mal etwas über 2 GB. Für die Zukunft des Porto S heißt das: ständiger digitaler Frühjahrsputz. Oder man opfert (möglichst direkt) die DualSim-Funktion. Zwar passen eigentlich zwei Sim-Karten in das Coolpad, allerdings kann einer der beiden Slots für MircoSD-Karten verwendet werden. Wer die SD-Karte einlegt bevor WhatsApp installiert wird, erleichtert – gerade beim heutigen WA-Gruppen-Wahn – seinen internen Speicherplatz enorm. 16 GB sind eigentlich im Jahr 2016 Pflicht,  aber bei Coolpad scheint das noch nicht so wirklich angekommen zu sein.

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Für den gelegentlichen Schnappschuss

Wunder darf man vom Coolpad Porto S nicht erwarten: am Tag macht das Budget-Smartphone ansprechende Fotos, während bei Nacht zwingend der Blitz eingesetzt werden sollte. Jener ist schön hell und lässt den Lichtkegel auch nicht ins Bild fallen, wie es etwa bei Medion zuletzt der Fall gewesen ist. Erstaunlicherweise lassen sich Fotos beim Porto S nicht mit den Lautsprecher-Tasten auslösen. Eigentlich schade, es handelt sich dabei um eine sehr nette Funktion. Nun aber zu wichtigen Frage, ob das Smartphone für Instagram geeignet ist: wenn ihr größtenteils durch Städte tourt und Landschaften in bright sunlight fotografiert – ja! Ihr macht eher Food-Porn und braucht schöne Bilder? Wofür gibt es Filter! Ihr legt Wert auf gute Fotos out-of-the-box mit dem Hashtag #nofilter? Dann sollte man sich lieber in der 200-400 Euro Sektion der Smartphone-Auswahl umschauen. Erfahrungsgemäß lohnt es sich, beim Porto S zwei bis drei Mal den Auslöser zu drücken und lieber auf Nummer sicher zu gehen, um nicht doch einen Wackler drin zu haben. Unsere Testbilder weisen manchmal Unschärfen auf, wenn das Smartphone nicht eisern gehalten wird.

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OS kunterbunt gestaltet

Schaltet man das Coolpad Porto S das erste Mal an, wird man durch den Standard Einrichtungsprozess geführt. Im Anschluss offenbart sich eine leicht angepasste Android Version, auf der nur etwas Bloatware zu finden ist. Apps wie das Wetter oder Office lassen sich leicht entfernen und geben somit wieder etwas Speicherplatz frei. Die Animation, während Apps deinstalliert werden, ist zuckersüß gestaltet. Die Menüs sind deutlich weniger angepasst und zeigen sich im typischen Google Layout. Direkt in der ersten Woche mit dem Coolpad gab es ein OTA Update, das problemlos eingespielt werden konnte. Genau so stelle ich mir Produktpflege vor!

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Ansonsten läuft Android, abgesehen von der ein oder anderen Gedankenpause beim App Start (bei der GoPro App kann man schon mal kurz nen Kaffee holen gehen), flüssig. Abgestürzt ist das Porto S nie, Fehler traten auch keine auf. Super!

Drahtlos glücklich

Mit WLAN werden die vorinstallierten Apps auf den neusten Stand gebracht und auch das erste OTA zügig eingespielt. Selbst wenn der Router ein Raum weiter steht, hält die Verbindung und es lassen sich keine Verbindungsabbrüche feststellen. WiFi Gadget, wie die GoPro Hero 4 Silver verbinden sich ohne Probleme mit dem Coolpad. Streaming von Serien oder Filmen über das Porto S lässt keine Wünsche, außer vielleicht mehr Zeit, offen.

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Bluetooth ist das Tor in Richtung Gadgets und so konnte ich mal wieder einen Blick in unsere Gadget-Kiste werfen. Die Sphero 2.0 lässt sich problemlos und mit bis zu 20 Meter Entfernung mit dem Porto S steuern. Der Withings Bluetooth Waage überträgt mein Gewicht regelmäßig über die Hintergrund-Synchronisation und meine Fitness Uhr benachrichtigt mich zuverlässig über Neuigkeiten in meiner Hosentasche.

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Der erste GPS Fix lässt sich zwar kurz Zeit, steht aber dann für anstehende Navigationen zuverlässig bereit. Im Test hab ich keine Ausfahrt verpasst und bin immer am Ziel angekommen.

Genauso viel Smartphone wie man bezahlt

Das Porto S ist sicherlich ein Smartphone für Leute, die keinen Ferrari in ihrer Hosentasche benötigen aber gleichzeitig darauf Wert legen, dass ihr Smartphone nicht aussieht, als wäre es während dem Entstehungsprozess einmal zu viel vom Designer-Board gefallen. In Sachen Handling und Design hat man beim erfreulich kompakten Porto S alles richtig gemacht: das Gerät liegt sehr gut in der Hand und alle Bereiche des Displays lassen sich auch ohne Fingernagel-Aufsatz erreichen. Wer aktuell nach einem günstigen Smartphone sucht, welches sowieso eher für Kommunikation statt Gaming eingesetzt werden soll, kann sich am Coolpad Porto S für derzeit 129 Euro versuchen.

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Der Beitrag Im Test: Coolpad Porto S erschien zuerst auf Nerdbench.


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